ARBEITSKREIS WERTERHALT.ORG

FAQ

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Teppichboden

Der Teppichboden wertet jeden Raum durch Behaglichkeit und fast unbegrenzter Gestaltungsmöglichkeiten stark auf. Um vom ersten Nutzungstag an den Wert möglichst lange zu halten, ist eine fachgerechte Pflege und Reinigung unvermeidbar.
Entsprechende Information über Pflege und Reinigung müssen daher ein fester Bestandteil des Verkaufsgespräches sein. Die Praxis belegt: werden diese Informationen unterlassen, ist die nächste Beanstandung vorprogrammiert.

Bei der Teppichbodenauswahl sollte, neben dem Endverbraucher und dem Objektberater, der Architekt mit der Bauabteilung und ein auf Teppichbodenpflege spezialisiertes Unternehmen eingebunden werden. Nur dieser Personenkreis ist in der Lage, den geeigneten Teppichboden hinsichtlich Strapazierfähigkeit, Komfort und Gestaltung auszuwählen. Die fachlichen Ansätze aus dem Segment der Pflege und Reinigung sollten bei der Entscheidung die gleiche Gewichtung erfahren, wie alle weiteren Kriterien.

Textile Bodenbeläge warten gegenüber anderen Bodenbelägen mit u. a. folgenden Vorteilen auf:

  • Lärmmindernde Wirkung
  • Staubbindende Eigenschaften
  • Energieeinsparung
  • Ressourcenschonende Pflege
  • Geprüfte Qualitäten auch für den Hausstaubmilben-Allergiker geeignet
  • Entlastung der Muskulatur
  • Vermindertes Unfallrisiko (keine Rutschgefahr)
  • Nahezu uneingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten

Es ist darauf zu achten, dass die zum Einsatz bringende Konstruktion der Anforderung in Bezugnahme der Strapazierfähigkeit entspricht. Darüber hinaus empfiehlt es sich darauf zu achten, dass die auszuwählenden Farbstellungen gedeckt gewählt werden. In jedem Gebäude befinden sich Bereiche, die in besonderem Maße Schmutz und Flecken ausgesetzt sind wie z.B. Eingangs- und Empfangsbereiche, Teeküchen etc.

Weiterhin sollte geprüft werden, ob das Reinigungsverfahren – welches die jeweils favorisierte Teppichbodenqualität fordert – mit den späteren Eckdaten im Objekt harmonieren: z. B. Unterboden, Trockenzeit, Geräuschbelastung.

Die Auswahl der idealen Farbstellung des Teppichbodens hat einen entscheidenden Einfluss auf die Langlebigkeit und die zu erwartenden Unterhaltskosten

Insbesondere in Objekt- und gewerblich genutzten Bereichen wird in den letzten Jahren verstärkt auf die Farbstellung des Teppichbodens geachtet. Oft beeinflusst die Berechnung der Beleuchtung die Farbauswahl des Teppichbodens. Der so genannte Lichtreflexionsgrad kann zur Einsparung bei der Beleuchtung führen. Dies wiederum versuchen die Planer tendenziell umzusetzen und fordern daher extrem helle Farbstellungen bei Teppichböden. Grob veranschaulicht sind die Lichtreflexionsgrade wie nachfolgend grafisch dargestellt, einzustufen.

Die aufgeführten Lichtreflexionswerte (LRV) sind ein grober Hinweis auf den Bezug zur Farbgebung. Prinzipiell sind hohe Reflexionsgrade heller als niedrige Reflexionsgrade.

Bei dieser Denkweise werden jedoch die Kosten für die laufende Unterhaltsreinigung vollkommen außer Acht gelassen. Daher möchten wir auf die Zusammenhänge hinweisen, um die Lücke zwischen der Gebäudeplanung und dem nachfolgenden Bauunterhalt möglichst zu schließen.

Grundsätzlich ist zu beachten, dass in aller Regel die Anschmutzungen dunkel sind (Ausnahme z. B. in einer Kornmühle). Es ist daher zu empfehlen, eine etwas gedecktere Farbstellung zu wählen. Ferner ist zu berücksichtigen, dass glänzende Garne und Teppichoberflächen durch die Anschmutzung oft matt wirken. Daher sind Veränderungen selbst bei geringen Anschmutzungen schon erkennbar.

Äußerst Schmutz verbergend sind dunklere, gemusterte Teppichböden, da Laufstraßenbildungen und Verfleckungen bei diesen Konstruktionen optisch nicht so auffällig sind als bei einfarbigen Konstruktionen. Die Sichtbarkeit der flächigen Anschmutzungen ist auch in Abhängigkeit der Farbstellung zu bewerten. Weiß, Orange, Beige, Grau, Rot, Blau, Grün, Braun – In dieser Reihenfolge nimmt die Erkennbarkeit der Anschmutzung ab. Noch verbergender sind bei diesen Farbstellungen Musterungen.

Zu bedenken ist, dass insbesondere in gewerblich genutzten Bereichen nur ein optisch gepflegter Teppichboden sowohl dem Gebäudenutzer als auch dessen Kunden einen gepflegten Eindruck hinterlassen. Daher sollte der Teppichboden möglichst „Schmutz verbergend“ sein.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass bei einem dunklen, gedeckten, eventuell gemusterten Teppichboden die Reinigungskosten meist deutlich gesenkt werden können. Dies, weil der Teppichboden rein optisch sauber wirkt und somit die Grundreinigungsintervalle zum Teil erheblich verlängert werden können. Sie sparen dadurch nicht nur Geld, sondern schonen die Umwelt. Sofern eine Grundreinigung erforderlich ist, ist wiederum auf die Ressourcen, die Einsparung von Wasser zu achten. Idealerweise ist das TEP-TOP-Clean® Verfahren ein effektives und Umwelt schonendes Reinigungssystem.

Neben der Auswahl der Farbstellung und Musterung des Teppichbodens sollte auch auf ausreichend dimensionierte Schmutzschleusen im Eingangsbereich geachtet werden. Möglichst sollte die Schmutzschleuse so lang sein, dass jeder Fuß 3 Mal auf der Schmutzschleuse auftritt, bevor dieser auf die angrenzenden Bodenbelagflächen trifft. Achten Sie bitte auch die ausreichende Saugfähigkeit dieser Materialien.

Teppichböden vermitteln im Allgemeinen ein wärmeres Temperaturempfinden. Im Zuge unterschiedlicher Versuche hat sich herauskristallisiert, dass die gefühlte Temperatur in Räumen, welche mit Teppichboden ausgelegt sind, bis zu 2 °C höher empfunden werden, als in Räumen mit harten Böden. Die Zwischenräume der Fasern gelten als Wärmepolster und verhindern einen Wärmeentzug über de Füße. Beträgt der Wärmeunterschied zwischen Kopf und Füßen weniger als 2,5 °C entsteht beim Nutzer ein optimales Wohlbefinden.

Unter Poleinsatzgewicht versteht man das Garngewicht (g/m²), welches bei der Herstellung (z.B. Weben oder Tuften) eingesetzt wird. Es hat lediglich für die Produktion und die Preiskalkulation Bedeutung. Häufig wird das Poleinsatzgewicht mit der Polschichtdickte (Teppichdickte nach dem Abscheren des Pols oberhalb der Grundschicht) verwechselt.

Dabei ist das höchste nicht gleichzeitig auch das Beste. Es kommt hier insbesondere auf die Nutzungsart an. Neben dem Poleinsatzgewicht, der Polschichtdickte sind auch das Gesamtgewicht, die Noppenzahl und das Polmaterial an sich (z.B. PA oder Wolle) wichtige Faktoren.

Bei Teppichböden werden vorrangig drei Fasertypen eingesetzt.

Polyamid
Es wird zwischen Polyamid 6 und Polyamid 6.6 unterschieden. Wobei die 6.6 Variante besonders bei den Farbechtheiten Vorteile hat. Polyamid kann sowohl garngefärbt, stückgefärbt und bedruckt eingesetzt werden.

Wolle
Bei Teppichböden wird Wolle vorrangig mit Polyamid versponnen. In der Regel 80% Wolle zu 20% Polyamid. Wolle ist in der Lage, relativ viel Wasser aufzunehmen. Deswegen wirkt Teppichboden mit Wolle wie eine Klimaanlage. Je nach Bedarf gibt der Teppichboden Feuchtigkeit ab oder nimmt Feuchtigkeit auf.

Polypropylen
Wird als garngefärbte Faser verwendet. Die Elastizität der Faser ist etwas geringer als bei anderen Fasern, daher werden relativ schnell Laufstraßen sichtbar.

Eine bedeutende Rolle bei der Reduzierung des Anschmutzverhaltens von Teppichböden spielen Schmutzschutz-Ausrüstungen. Die Wirkung von Schmutzschutz-Ausrüstungen beruht auf der Herabsetzung der Oberflächenspannung der damit ausgerüsteten Fasern. Schmutzschutz-Ausrüstungen bauen einen hauchdünnen, unsichtbaren Schutzschild um jede einzelne Faser auf, wodurch die Anhaftung von Schmutzpartikeln reduziert und das Eindringen von wasser- oder ölbasierenden Flüssigkeiten erschwert wird. Die herabgesetzte Oberflächenspannung ermöglicht ein leichteres Entfernen des Schmutzes beim Staubsaugen. Der Abperleffekt verhilft zu einer gewissen Extrazeit, in der eine verschüttete Flüssigkeit noch aufgewischt werden kann, bevor ein Fleck entsteht und wird daher auch als „passiver Fleckschutz“ bezeichnet.

Schmutzschutz-Ausrüstungen werden gewöhnlich als letzter Schritt bei der Teppichherstellung entweder vor dem Trockner einer Kontinuefärbeanlage oder vor dem Trockner der Beschichtungsanlage direkt vom Teppichhersteller auf den Teppich aufgebracht. Nur wenn dabei Trocknungstemperaturen von mindestens 120-130°C verwendet werden, ist eine vollständige Vernetzung/Fixierung der Imprägnierung gewährleistet und die Ausrüstung kann den starken mechanischen Belastungen, denen ein Teppich ausgesetzt ist, dauerhaft widerstehen. Nachträgliche Imprägnierungen, welche üblicherweise bei Raumtemperatur durchgeführt werden, sind nur unzulänglich mit der Faser verbunden und verleihen somit dem Teppichboden keinen dauerhaften Schutz vor Anschmutzung.

Neben den klassischen Schmutzschutz-Ausrüstungen mit sogenannten C6- oder C4-Fluorcarbonen werden seit geraumer Zeit auch neuartige fluorfreie Produkte eingesetzt, welche eine nachhaltige Alternative zu den bisher auf dem Markt angebotenen fluorhaltigen Schmutzschutz-Ausrüstungen darstellen.

EN 1307 Textile Bodenbeläge – Einstufung; EN 1307:2014+A2:2018
Diese Norm legt die Anforderungen an die Einstufung aller textilen Bodenbeläge und Teppichfliesen, ausgenommen abgepasste Teppiche und Läufer, (siehe ISO 2424) in Gebrauchsklassen bezüglich mindestens einer der folgenden Eigenschaften fest: Verschleiß, Aussehenserhalt, zusätzliche Gebrauchseigenschaften und Komfort-Klassen.

Es gilt heute unter Fachleuten als unstrittig, dass erhöhte Feinstaubbelastungen in der Atemluft ein wesentlicher Auslöser für allergische Reaktionen sind.
Eine vom Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) in Auftrag gegebene Studie belegt, dass bei Verwendung eines glatten Bodenbelags das Risiko deutlich ansteigt eine erhöhte Feinstaubkonzentration im Innenraum vorzufinden. Die Verwendung eines Teppichbodens dagegen minimiert dieses Risiko.
Des Weiteren wird in einem Artikel der Stiftung Warentest (Ausgabe 05/2005), in dem Laminat und Parkett mit Teppichboden verglichen wurde, darauf hingewiesen, dass es keine Verbindung zwischen Teppichboden und Allergie gibt. Im Gegenteil: Dank ihres Festhaltevermögens haben Teppichböden die Eigenschaft, Feinstaub bzw. Allergene aus der Atemluft fernzuhalten.

Allergien haben also nichts mit Teppichboden zu tun!

Ein anschauliches Beispiel liefert eine Untersuchung des Schwedischen Instituts für Faser- und Polymerforschung: Demnach wurden in Schweden zwischen 1975 und 1995 in mehr als 70% der Wohnungen Teppichböden durch glatte Beläge ersetzt; das Auftreten von Allergien hat sich im gleichen Zeitraum verdreifacht!

Velours-Teppichböden weisen eine weiche Oberfläche auf. Die Fasern weisen produktionsbedingt eine leichte seitliche Neigung auf. Bei Shading verlagert sich die seitliche Neigung, welche herstellungsbedingt gleichmäßig in eine Richtung weist, in die entgegengesetzte Richtung. Hierbei entstehen flächig begrenzte Stellen. Diese Stellen sehen optisch aus, als hätte man Wasser verschüttet. Es handelt sich jedoch nur um einen Schattierungseffekt.

Unsere vorstehenden Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Recherchen sind nach bestem Wissen erfolgt. Dennoch kann keine Haftung hierfür übernommen werden.

Verlegung

Nur eine fachlich einwandfreie Verlegung ermöglicht eine werterhaltende Pflege des Teppichbodens.
Durch Einsatz nichtgeeigneter Verlegematerialen, sprich Grundierung, Spachtelmasse und insbesondere ungeeigneter Klebstoffe, bzw. nicht den Regeln der Technik entsprechender Verarbeitung derselben, können Schäden am gesamten Gewerk entstehen.

Den Regeln der Technik entsprechende Verlegungen sind das Verkleben mit Nass- bzw. Trockenklebstoffe, das Fixieren mit Haftfixierungen (Belag muss geeignet sein), sowie das Verspannen auf Nagelleisten.
Die lose Verlegung sowie das Verlegen auf Klebeband sind ungeeignete Methoden zur Verlegung textiler Bodenbeläge. Des Weiteren ist die Reinigungsmethode auf die jeweilige Verlegeart abzustimmen.

Die Grundlage stellt die DIN 18365 „Bodenbelagarbeiten“ dar.
Zu dieser DIN wurde jedoch auch ein Kommentar geschrieben. In dem Kommentar zur DIN 18365, Ausgabe 2017 Bodenbelagsarbeiten stehen alle wichtigen einzuhaltenden Regeln bzw. Vorgaben. Diese sind so umfangreich, dass es sich um ein kleines Buch handelt.
Zu bestellen unter der nachfolgend aufgeführten ISBN-Nummer: 13 978-3–924883-16-4

Für die Verlegung / Verklebung von textilen Bodenblägen sind neben der Norm jedoch vorrangig die Verlegeanleitungen der Belagshersteller zu beachten.

Voraussetzung aller möglichen Verlegearten ist die optimale Vorbereitung des Untergrundes nach den anerkannten Regeln des Faches, bzw. der DIN 18365.
Für alle Verlegearten gilt, die Reinigung- und Pflege muss der jeweiligen Verlegeart angepasst werden.
Das ressourcenschonende TEP-TOP-Clean® Verfahren ist nahezu für alle Velege- bzw. Belagsarten geeignet. Loses Verlegen bzw. des Verlegen auf Klebeband sind keine fachmännische Arten der Teppichverlegung und finden daher an dieser Stelle keine Berücksichtigung.

  1. Nassverklebung:
    die meistverbreitete Verlegeart, hier wird der Belag mittels Dispersionsklebstoff auf den vorbereiteten Untergrund verlegt.

Vorteil: relativ schnelle Verlegung, gute und dauerhafte Verbindung zum Untergrund (Stuhlrolleneignung).
Nachteil:Einsatz von Bauchemie, zeit- und kostenintensiver bei Belagswechsel (Standzeiten durch Trocknungszeiten der Materialien), Nassreinigung bedingt empfehlenswert

  1. Trockenverklebung:
    Bei der Trockenverklebung wird der textile Bodenbelag vollflächig mit beidseitig klebendem Klebstoff von der Rolle auf dem Untergrund arretiert. Es sind unterschiedliche Stärken der Klebekraft erhältlich, Einsatz je nach Nutzung und Belag.

Vorteil: schnelle, saubere Verlegung, keine Standzeiten, Belag sofort im vollem Umfang nutzbar, schneller, sauberer Belagswechsel.
Nachteil: Material ist kostenintensiver als Nassklebstoff, nicht für alle Beläge, bzw. nicht für alle Nutzungen geeignet, nicht für Nassreinigung geeignet.

  1. Fixierung:
    Wiederaufnehmbare Verlegung, z.B. für Doppelböden, Messestände, kleine Raumeinheiten im Wohnbereich

Vorteil: Möglichkeit zur Aufnahme des textilen Bodenbelages für Arbeiten z. B. in der Doppelbodenebene, einfaches Entfernen des Belages bei Belagswechsel
Nachteil: nur für eine beschränkte Auswahl an Teppichböden einsetzbar, nicht für Nassreinigung geeignet

  1. Verspannen:
    sehr alte Verlegemethode, hier wird der textile Bodenbelag in umlaufend am Boden montierten Nagelleisten unter Spannung eingehängt, der Höhenunterschied durch die Bauhöhe der Nagelleisten wird durch das Verlegen einer Verspannunterlage aus Filz oder Schaumunterlagen (je nach Eignung, bzw. Kundenwunsch) ausgeglichen. Nicht für Nassreinigung geeignet!

Vorteil: kein Einsatz von Klebstoff, sofort nutzbar, höchster Gehkomfort, höhere Lebendauer des Belages, Mehrkosten bei Erstverlegung bereits bei nächstem Belagswechsel amortisiert.
Nachteil: nicht für alle Beläge bzw. Nutzungsbedingungen geeignet

Neben dem Verkleben mit dem Untergrund und dem so genannten Verspannen kennen wir noch die Form der „losen Verlegung“.
Unter loser Verlegung fallen auch die Verlegemethoden des Klettens (rundum aufgeklebte Klettbänder die den Belag nur im Randbereich fixieren), die Haftfixierung (Fixierung mit geringer Klebekraft, die mehr oder weniger nur die Planlage gewährleistet) und die der Verlegung mit beidseitigen Klebebändern.

Unter loser Verlegung fällt auch die wiederaufnehmbare Verlegung mit Haftfixierung (Fixierung mit geringer Klebekraft, die mehr oder weniger nur die Planlage gewährleistet) und die Verlegung mit beidseitigen Klebebändern.

Von einer losen Verlegung – insbesondere im Objektbereich – ist in der Regel unbedingt abzuraten, da hier neben der verkürzten Herstellergewährleistung, die Einschränkung der Komfort- und Nutzungseigenschaften und nicht zuletzt auch die nur stark eingeschränkt durchführbare Reinigung und Pflege zu berücksichtigen sind.
Ein langzeitlicher Werterhalt ist somit nicht realisierbar.

Vorteile sind u. a.:

• Einzelne Fliesen können bei Verschmutzung oder Beschädigung problemlos ausgewechselt werden

• Durch Verwendung verschiedenfarbiger Fliesen und Verlegemuster gibt es individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

• Teppichfliesen können leichter transportiert werden

• Teppichfliesen können wieder aufgenommen und erneut verlegt werden

• Geringer Verschnitt.

Zu beachten ist u. a.:

• Der zu belegende Untergrund muss den Anforderungen nach DIN 18365
(Bodenbelagsarbeiten) sowie den Anforderungen der DIN 18202 (Ebenheitstoleranzen) entsprechen.

• Die zu verlegenden Fliesen sollten 24 Stunden vor Verlegung zur Klimatisierung in die betreffende Räume gebracht werden.

• Die Raumtemperatur sollte hier nicht unter 18° C liegen, die rel. Luftfeuchtigkeit nicht über 65% betragen.

• Grundsätzlich werden Fliesen immer gegen ein Verrutschen fixiert, um die Haltbarkeit sowie die vom Hersteller zugesicherten Eigenschaften zu gewährleisten.
Hierfür können in der Regel emissionsarme, rutschbremsende „Haftfixierungen“ (siehe Verlegeanleitung des Belagsherstellers) verwendet werden.

• In zusammenhängenden Flächen werden nur chargengleiche Fliesen in eine Verlegerichtung verlegt, mit Ausnahme von Qualitäten, die nur im Schachbrettmuster verlegt werden können. Bitte beachten Sie die individuellen Verlegehinweise der jeweiligen Qualität.

• Um die Vorzüge von Fliesen auf Dauer nutzen zu können, ist es unabdingbar einen konsequenten Pflege- und Reinigungsplan zu erstellen und diesen von Anfang an einzuhalten. Versäumt man dies, zeigt sich z. B. beim Einbau von Ersatzfliesen ein unschöner „Fleckerlteppich“, ausgelöst durch ggf. nicht gereinigte, angrenzende Bereiche. • Bei Textilbelagsfliesen und –platinen ist die Sprühextraktion ausgeschlossen. Zur Unterstützung der Detachur in Teilbereichen unter geringem Feuchtigkeitseinsatz möglich. Das Kombinationsverfahren (Shampoonierung/Sprühextraktion) ist ausgeschlossen.

Die Maßbeständigkeit von textilen Bodenbelägen wird nach ISO 2551 (Bahnenware) bzw. EN 986 (Teppichfliese) gemessen. Der unverklebte Bodenbelag wird dabei folgenden Prüfzyklen unterworfen:

1. Lagerung 2 h bei 60°C
2. Lagerung 2h in Wasser von 20°C
3. Lagerung 24 h bei 60°C
4. Lagerung 48 h im Normalklima

Nach jedem Prüfzyklus wird die Maßänderung im Vergleich zum Originalmaß bestimmt. Folgende Maßänderungen sind dabei zulässig:

Teppichfliesen:
Längung max. + 0,2 %
Schrumpf max. – 0,2 %

Bahnenware:
Längung max. + 0,5 %
Schrumpf max. – 1,2 %

Für alle Klebstoffe gilt, die Reinigung- und Pflege muß der jeweiligen Verlegeart angepasst werden.
Das ressourcenschonende TEP-TOP-Clean® Verfahren ist nahezu für alle Velege- bzw Belagsarten geeignet, bzw. empfohlen.

  1. Nassklebstoffe:
    Dispersionsklebstoffe mit je nach Einsatzzweck unterschiedlichen Zuschlagstoffen,
    Vorteil:umfangreiches Sortiment an hochwertigen Textilbelagsklebstoffen, je nach Belagskonstruktion und Verlegesituation abgestimmte Produkte erhältlich
    Nachteil:Klebstofftyp muss zwingend auf Belag abgestimmt sein, Aushärtezeiten,
  2. Trockenklebstoffe:
    Acrylatklebstoffe auf Trägermaterial, Lieferform auf Rollen bis 100 cm Breite (Ähnlich doppelseitiges Klebeband)
    Vorteil:schnelles, sauberes Verlegen, geruchsneutral, je nach Produkt leicht wiederaufnehmbar
    Nachteil:Material kostenintensiver als Nassklebstoff, nicht für alle textilen Bodenbeläge, bzw. nicht für alle 
 Nutzungen geeignet, nicht für Nassreinigung geeignet
  3. Fixierungen:
    Fixierungen auf Dispersionsbasis zur wiederaufnahmefähigen Verlegung
    Vorteil:Möglichkeit zur Aufnahme des textilen Bodenbelages für Arbeiten z. B. in der Doppelbodenebene, einfaches 
 Entfernen des Belages bei Belagswechsel
    Nachteil:nur für eine beschränkte Auswahl an Teppichböden einsetzbar; kann Dimensionsänderungen des Belages nicht verhindern; nicht für Nassreinigung geeignet.
  4. Kontaktklebstoffe lösemittelfrei:
    Einsatz z. B. bei Verlegungen auf Treppenstufen, Profilen etc.
    Vorteil:nahezu geruchsneutrale Verlegung, kein Einsatz von Lösemitteln
    Nachteil:je nach klimatischen Verhältnissen lange Trockenzeiten

Die Bildung von schwarzen Streifen (Aerosolverschmutzungen) im Bereich der Sockelleisten, lässt sich leider nicht vermeiden, da die Ursächlichkeit bautechnisch, bauphysikalisch bedingt ist und daher nicht vermieden werden kann.

Eine Intensivreinigung kann die Aeorosolverschmutzung nur oberflächlich und in keinen Fall in der Optik dauerhaft entfernen, da die Beeinträchtigungsfaktoren nicht abgestellt werden können.

Pflege | Reinigung

Die Teppichbodenhersteller antworten auf die Anforderungen des Marktes mit den unterschiedlichsten Qualitäten und Designs.

Weiterhin erfüllen sie ihre Verantwortung mit der Weitergabe von umfassenden Verlege-, Pflege- und Reinigungsempfehlungen. Deren Umsetzung liegt leider meist außerhalb ihres Handlungsspielraums. So liegt es hier an dem Endverbraucher bzw. seinen zuarbeitenden Auftragnehmern, die oben aufgeführten Empfehlungen frühzeitig zur Kenntnis zu nehmen, weiterzugeben bzw. zu realisieren. Ein Hersteller kann nur für sein Produkt gewährleisten,
aber nicht für das, was nach der Produktion bzw. Verlegung mit ihm geschieht.

Wer also seinen Gewährleistungsanspruch halten möchte, tut gut daran, sich von Anfang an umfassend zu informieren.

Mit der kleinen Checkliste möchten wir Sie Schritt für Schritt zu einem optimalen Teppichbodenwerterhalt inspirieren.

Es gibt nur die fehlende Überlegung, bzw. Beratung über die richtige Pflege von Anfang an!

Die Leitschemen im Merkblatt werterhalt.org geben Ihnen ab Seite 22 eine erste Einteilung über die nötigen Denkschritte an die Hand. Es empfiehlt sich, Schritt für Schritt den favorisierten Bodenbelag mit den Anforderungen an die Zwischen- bzw. Intensivreinigungen und den Objektgegebenheiten abzugleichen. Folgt man den Leitschemen, wird bei der Auswahl des neuen Textilen Bodenbelags insbesondere die Zeit nach der Verlegung betrachtet.

Ein Beispiel:

Ein Schlingenteppichboden fordert als ideales Reinigungsverfahren die Sprühextraktion.

Soll der Schlingenteppichboden z. B.

• auf einem Doppelboden verlegt werden, ist wichtig zu wissen, dass die Sprühextraktion für den flächigen Einsatz bei dieser Unterbodenkonstruktion ausgeschlossen ist!

• in einem Hotel verlegt werden, ist wichtig zu wissen, dass nach Einsatz der Sprühextraktion mindestens 12 Stunden Trockenzeit ohne Begehung vorausgesetzt werden!

• in einem Unternehmen verlegt werden, dessen Firmenleitlinien auf die umgesetzte Ressourcenschonung verweisen, ist wichtig zu wissen, dass – je nach Maschinentyp – bei der Sprühextraktion etliche Liter Trinkwasser für die Reinigung benötigt werden!

Wir empfehlen die reinigungstechnische Beratung vor Teppichbodeneinkauf: www.paul-geissler-gmbh.de

Denn ein Schlingenteppichboden auf einem Doppelboden ist die richtige Wahl, sofern man von Anfang an die entsprechend notwendigen, Sondermaßnahmen berücksichtigt und einleitet und das Controlling davon weiß, um das Budget entsprechend anzupassen.

Ganz klar: Nein!
Die oben zu findende .pdf wird Ihnen die Thematik etwas näher erläutern.

Wie sich aus den Pflege- und Reinigungsanleitungen, wie auch aus den weiter hier aufgelisteten Informationen erlesen lässt, benötigt man für die Erledigung von Grundreinigungen – wie bei jeder anderen Oberfläche – erheblichen Sach- und Fachverstand.

So muss eine Teppichbodenbehandlung generell nach belags-, verlege- und Objekttechnischen Merkmalen erfolgen. Dies setzt fundierte Kenntnisse in „Hard- und Software“ voraus.

Die Eigenreinigung kann eine Zwischen- bzw. Intensivreinigung nach Herstellervorgaben mangels Knowhow, Zeit und Technologie nicht leisten.

Generell ist im ersten Schritt von dem Einsatz von Chemie bei der Detachur (Fleckenbehandlung) Abstand zu nehmen! Denn, jedes Reinigungsprodukt, welches in den Teppichboden eingebracht wird, muss wieder rückstandsfrei entfernt werden – andernfalls ist das Wiederanschmutzungsverhalten gefördert (die verbleibenden z. B. Tenside „machen ihre Arbeit weiter“: binden Schmutz).

Unabhängig hiervon bedeutet die Anwendung von Chemie meist eine unnötige Belastung der Innenraumluftqualität. Überlegt man, dass diverse Teppichbodenhersteller heute bereits Qualität bieten, die nach Verlegung emissionsfrei sind – findet man Bestätigung, dass der Einsatz von Chemie, diese tolle Eigenschaft schnell relativeren würde.

Die Hersteller produzieren ihre Teppichböden i. d. R. mit so hochwertigen Fasern, dass sich die meisten Flecken mit handwarmem Wasser lösen lassen. Hier spricht man von indirekter Detachur – d. h., dass man den Teppichboden nie direkt mit Wasser konfrontiert, sondern z. B. einen Microfaserhandschuh mit handwarmen Wasser anfeuchtet, anschließend gut auswringt und dann den Fleck tupfend (nicht reibend!) von außen nach innen behandelt.

Sprudelndes Mineralwasser, welches ebenfalls indirekt eingesetzt wird, kann die Lösung des Flecks begünstigen. Weitere Tipps zur Fleckenentfernung sind den jeweiligen Pflege- und Reinigungsanleitungen, bzw. dem Merkblatt werterhalt.org zu entnehmen.

Die Teppichbodenindustrie gibt ausschließlich für den Einsatz eines Bürstsaugers ihr grünes Licht!
Siehe Merkblatt werterhalt.org – Seite 7. Entstauben von texilen Bodenbelägen.

Die Kompetenz des Arbeitskreises werterhalt.org in den Themen

• Auswahl von textilen Bodenbelägen unter Reinigungstechnischen Aspekten
• Beratung von Präventivmaßnahmen
• Pflege und Reinigung von textilen Bodenbelägen gemäß Herstellervorgaben
• Nachhaltigkeitsplanung im Segment Pflege und Reinigung von textilen Bodenbelägen
• Objektplanung unter reinigungstechnischen Gesichtspunkten

ist die Paul Geißler GmbH